Ich erkenne mich selbst nicht mehr

Depersonalisation (auf deutsch: Ich erkenne mich selbst nicht mehr) charakterisiert sich durch eine veränderte Selbstwahrnehmung, bei der Individuen ein Gefühl der Entfremdung von sich selbst erfahren. Sie fühlen sich, als ob sie nicht mit ihrem eigenen Selbst verbunden wären. Derealisation hingegen bezeichnet das Gefühl, dass die äußere Umgebung unwirklich ist. Beide Zustände können gemeinsam auftreten und werden oft unter dem Begriff „Depersonalisations-Derealisationssyndrom“ zusammengefasst. Depersonalisation tritt in der Bevölkerung vorübergehend und in milder Form auf. Wenn jedoch die Zustände für längere Perioden oder in wiederholten Episoden anhalten, wird es als Depersonalisationsstörung bezeichnet.

Diese Störung ist noch nicht umfassend erforscht und wird oft übersehen oder missverstanden. Es kann vorkommen, dass Betroffene zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, aus Sorge, nicht ernst genommen zu werden oder stigmatisiert zu werden.

Symptomatik

Depersonalisation und Derealisation können in unterschiedlichen Intensitäten erlebt werden. Eine vorübergehende und leichte Form kann aufgrund extremer Stresssituationen oder nach übermäßigem Alkoholkonsum auftreten. Solche vorübergehenden Zustände, oft resultierend aus extremer Müdigkeit oder Erschöpfung, sind meist kurzlebig und erfordern keine spezielle Behandlung.

Verminderte Schmerzempfindung

Auftritt als Schutzmechanismus, der die Schmerzwahrnehmung in extrem stressigen oder lebensbedrohlichen Situationen reduziert.

Bewusstsein der eigenen Erkrankung

Bewusstsein darüber, dass die veränderte Wahrnehmung durch eine Störung verursacht wird, im Gegensatz zur fehlenden Einsicht bei Psychosen.

Entfremdung und unrealistische Wahrnehmung:

Ein Gefühl der Distanz oder Trennung vom eigenen Selbst und der Umgebung. Schwierigkeiten, sich selbst zu erkennen, eventuell verbunden mit „Außerkörperlichen Erfahrungen“.

Besorgnisse und Ängste

Anhaltende Ängste und Sorgen, möglicherweise verbunden mit der Furcht, den Verstand zu verlieren. Zögern, über Symptome zu sprechen, aus Angst, missverstanden zu werden.

Veränderte Wahrnehmung

Wahrnehmung der Umwelt kann trüb, verzerrt oder traumähnlich sein. Objekte, Menschen und Geräusche können anders wahrgenommen werden.

Emotionale Taubheit

Fehlen von emotionalen Reaktionen auf verschiedene Reize. Kann Ähnlichkeiten mit depressiven Symptomen aufweisen.

Automatisierung von Handlungen

Handlungen erscheinen automatisiert oder unfreiwillig. Fühlen, als ob man ein Beobachter der eigenen Handlungen ist.

Erinnerungslücken

Schwierigkeiten, sich an traumatische oder stressige Ereignisse zu erinnern. Kann als Schutzmechanismus gegen schmerzhafte Erinnerungen dienen.

Du bist nicht allein!

Gemeinsam entwickeln wir individuelle Strategien und Bewältigungsmethoden, die speziell auf dich zugeschnitten sind, damit du dich wieder verbunden und lebendig fühlen kannst. Zögere nicht und nimm noch heute Kontakt auf. Mach den ersten Schritt in die richtige Richtung und Selbstfindung. Es ist Zeit, die Kontrolle zurückzugewinnen und mit Klarheit und Vertrauen durch das Leben zu gehen. Lass uns diesen Weg gemeinsam beschreiten und dein psychisches Wohlbefinden wiederherstellen!

Mögliche Auslöser und Ursprünge

Die Entstehung von Depersonalisation und Derealisation ist multifaktoriell und kann auf genetische Veranlagung, erhöhte Grundängstlichkeit und traumatische Erlebnisse in der Kindheit und Jugend zurückgeführt werden. Obwohl kein klarer Nachweis für eine erbliche Komponente vorliegt, scheint Stress, besonders durch schwere Krankheiten, Unfälle und zwischenmenschliche Krisen, ein zentraler Auslöser zu sein. In solchen Stresssituationen erleben Betroffene oft eine innere Entfernung von sich selbst als Schutzmechanismus. Emotional vernachlässigte Individuen, die in ihrer Kindheit unzureichende elterliche Zuwendung erfahren haben, neigen ebenfalls zur Depersonalisation. Der Lebensstil, einschließlich der Vernachlässigung der physischen und psychischen Gesundheit sowie der Konsum von Drogen oder Alkohol, kann ebenfalls das Risiko erhöhen oder die Symptome verschlimmern.

Du erkennst dich selbst nicht mehr? Behandlung einer Depersonalisation

Die Behandlung von Depersonalisation und Derealisation basiert hauptsächlich auf Psychotherapie, da die Forschung in diesem Bereich noch nicht weit fortgeschritten ist und Medikamente noch nicht spezifisch zugelassen sind. In der Therapie steht die Aufklärung der Patienten, die Verminderung von Ängsten und die Entwicklung von Stressbewältigungsstrategien im Vordergrund. Patienten lernen, negative Gedanken zu hinterfragen, Muster zu erkennen, die die Symptome auslösen, und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Zudem wird die Auseinandersetzung mit traumatischen Ursachen nach einer Stabilisierungsphase betont. Unkonventionelle Strategien, wie der Biss in eine Chili-Schote oder Ablenkung durch Sport, können ebenfalls helfen, die Symptome zu kontrollieren. Entspannungsübungen werden nicht empfohlen, da sie die Symptome verschlimmern können; stattdessen werden beruhigende Aktivitäten wie Spaziergänge bevorzugt.